Baumpartnerschaft - schon verwurzelt?

 

 

Das Projekt Baumpartnerschaft des NABU Usinger Land und der Stadt Usingen soll unsere Wertschätzung für die Wohlfahrtsleistungen alter Bäume und ihre immense Bedeutung für die Biodiversität zum Ausdruck bringen.

  

Dort, wo es die Verkehrssicherheit erlaubt, sollen sorgfältig ausgewählte Altbäume als Biotopbäume bis zu ihrem natürlichen Ende stehen bleiben und zerfallen dürfen. Für einen einmaligen Spendenbetrag in Höhe von 500,00 Euro wird ein alter Baum im Stadtwald Usingen zu Ihrem Baumpartner. Dieser „Baumpartner“ wird eingemessen, registriert und erhält eine Plakette mit dem Namen seiner Partnerin oder seines Partners . Das Projekt wird durch eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem NABU Usinger Land und der Stadt Usingen langfristig abgesichert.

 

Hier können Sie sich für eine Baumpartnerschaft registrieren:

 

 Altbäume sind ökologisch sehr wertvoll und enorm wichtig für die Artenvielfalt im Wald. Alte Bäume, sowie stehendes und liegendes Totholz bieten unersetzliche Lebensräume für Pilze, Flechten, Moose und zahllose hochspezialisierte Insektenarten. Von diesem reichen Nahrungsangebot profitieren Vogelarten wie Spechte, Meisen, Baumläufer oder Kleiber. Verlassene Spechthöhlen und Faulstellen werden von weiteren Vogelarten, Säugetieren und Insekten bewohnt. Eulen, Hohltauben, Fledermäuse, Baummarder, Bilche, Hornissen u.v.a. nutzen Baumhöhlen übers gesamte Jahr als Schlaf- und Nistplatz, Winterquartier, Balz- und Ruheplatz. Alte Baumkronen tragen Horste von Greifvögeln, Reihern oder Kolkraben, die wiederum von Eulen und Falken nachgenutzt werden.

  

Alte Bäume bzw natürliche Wälder sind jedoch nicht nur wichtig für die Biodiversität, sondern stellen Leistungen wie CO2 Bindung , Sauerstoffbildung, Wasserfilterung und -regulierung, Lawinenschutz, Luftfilterung und Kühlung, „kostenlos“ zur Verfügung und sind somit ein unverzichtbarer Baustein des Klimaschutzes.

  

Nicht erst seit Bekanntwerden der klimabedingen, massiven Waldschäden in den letzten Jahren beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Wald. Das Bewusstsein dafür, dass Wälder mehr als bloße Rohstofflieferanten sind, wird immer größer. Dass unser Wald im Hochtaunus als eine von deutschlandweit fünf Modellregion für das Speicherwaldprojekt (2017 -2019, www.speicherwald.de) ausgewählt wurde, unterstreicht wie wertvoll die Wälder im Taunus sind. Daher sollten wir einen Teil als „Naturwald Taunushöhen“ auch dauerhaft als großflächigen und zukunftsfähigen Klimaschutzwald schützen. Gerade die große Höhenspanne des Waldes auf den Taunushöhen bietet ideale Voraussetzungen für bedrohte Waldarten, um durch Höhenwanderung den klimatischen Veränderungen auszuweichen. Wenn nun das Gebiet als Klimaschutzwald ausgewiesen werden würde, könnten dort viele bedrohte Waldarten erhalten werden. Das Land Hessen hat hier die Möglichkeit einen besonders wertvollen und einzigartigen Wald zu schützen und könnte damit seinen selbst gesteckten Klima- und Naturschutzzielen ein großes Stück näherkommen. Denn nichts ist leichter, als der Schutz von Wäldern im eigenen Besitz.